Standort: Dora Vetter-Haus
Wo: Marktplatz 24
"Lebt und arbeitet in Waldkirch"
Im Dora Vetter-Haus hat eine örtliche Künstlerin gelebt und gearbeitet. Daher werden hier Selbstbildnisse ausgestellt.
Rudolf Riester (1904 – 1999)
Der 1904 in Waldkirch geborene Künstler Rudolf Riester hat viele Jahre seines Lebens in der „Palette“ verbracht, einem Vermittlungskonzept von Kunst, das auch einige Ausstellungen organisierte. Er studierte an der Münchner Akademie, lebte und arbeitete eine Zeit lang in Berlin. 1928 war er Meisterschüler bei Hans Meid. In den 1950er Jahren kehrte er nach Freiburg zurück. Seine frühen Arbeiten zeigen noch Figurenkompositionen. Im Laufe der Zeit setzen sich jedoch breite Pinselzüge und der akzentuierte Einsatz von breiten Pinselstrichen durch.
Das Elztalmuseum konnte zu Riester eine Sammlung aufbauen, die einen repräsentativen Querschnitt seines Schaffens zeigt. In der Sammlung befinden sich Zeichnungen, Holzschnitte, Radierungen und Lithographien sowie frühe Arbeiten aus den 1920er Jahren. Rudolf Riester ist außerdem in vielen privaten Sammlungen in der Stadt vertreten.
Georg Scholz (1890–1945)
Georg Scholz war ein bedeutender deutscher Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Er absolvierte seine Ausbildung an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe, war zeitweise bei Lovis Corinth in Berlin und schloss sich mit anderen Malern zur “Gruppe Rih” zusammen.
Seine Werke reflektierten eine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft seiner Zeit. Er thematisierte vor allem das Alltagsleben und die Arbeitswelt, wobei er politische und soziale Spannungen herausarbeitete. Während der NS-Zeit geriet er wegen seiner politischen Ansichten in Konflikt. Einige seiner Werke wurden zerstört und er verlor seine Professur an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe. Kurz vor seinem Tod wurde er 1945 noch Bürgermeister von Waldkirch. Hier starb er.
Conrad Felixmüller (1897 - 1977)
Conrad Felixmüller war ein expressionistischer Maler. Er ist in Dresden geboren und hat auch die Dresdner Kunstgewerbeschule besucht. Weiterhin nahm er Zeichenunterricht und absolvierte auch die Königliche Kunstakademie in Dresden. Danach arbeitete er als freier Künstler. Er stellte unter anderem mit Erich Heckel, Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff aus. Während seiner frühen Schaffensphase sind seine Bilder stark vom Expressionismus geprägt. Dieser wandelt sich zu einem expressiven Realismus mit sozialkritischen Themen. 1933 war er in der Ausstellung "Entartete Kunst" zu sehen. Weiterhin wurden seine Werke aus öffentlichem Besitz während des Nationalsozialismus beschlagnahmt. 1949 wurde er als Professor an die Martin-Luther-Universität nach Halle berufen. Seine Holzschnitte zeichnen sich besonders durch die kraftvollen Linien aus, die die Konturen betonen.
Rudolf Großmann (1882 – 1941)
Rudolf Großmann wurde in Freiburg geboren und starb ebenda. Er kam aus einer künstlerischen Familie. Sein Großvater war badischer Hofmaler, sein Vater Professor an der Kunstakademie in München. Er begann seine Ausbildung in Paris bei Lucien Simon. Nach einigen Studienreisen, blieb er eine Weile in Berlin, wo er sich als Graphiker, Buchillustrator und Porträtist betätigte. 1928 wurde er Professor an der Kunsthochschule Berlin sowie Mitglied der Berliner Secession und des Deutschen Künstlerbunds. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er als Professor abgesetzt und eine Vielzahl seiner Werke wurden vernichtet sowie in der NS-Propagandaausstellung “Entartete Kunst” gezeigt.